Förderverein unterstützt Treffen von Schiedsrichter-Veteranen

Alte Oberliga-Garde trifft sich in Meuselwitz
Von Manfred Malinka
Wolfgang Schneider, Karl-Heinz Gläser, Peter Weise, Reinhard Purz, Bernd Heinemann, Günter Habermann, Hans-Jürgen Bußhardt, Günter Supp, Matthias Müller, Klaus Hagen, Klaus-Dieter Stenzel, Siegfried Kirschen und Adolf Prokop ist nicht etwa das Aufgebot des ZFC Meuselwitz vom vergangenen Regionalligaspiel, sondern das sind die ehemaligen Oberliga-Schiedsrichter der DDR, die sich einmal jährlich für ein Wochenende treffen.

Gemeinsam mit den Ehefrauen kam man diesmal für drei Tage in Meuselwitz zusammen. Eingeläutet wurde das von den Ostthüringer Referees Peter Weise und Matthias Müller prächtig organisierte Treffen mit einem zünftigen Kleinfeldfußballspiel auf der Glaserkuppe, während dessen ZFC-Präsident Hubert Wolf die Ehefrauen mit dem Vereinsgelände vertraut machte.

Zwar konnten nicht mehr alle Ex-Referees auflaufen, betätigten sich aber, wie der inzwischen 81-jährige Adolf Prokop, als Teammanager oder schilderten, wie Ex-FIFA-Referee Siegfried Kirschen, Vorkommnisse auf den Tag genau vor 30 Jahren, als das Oberligaspiel FC Sachsen Leipzig gegen den FC Carl Zeiss Jena abgebrochen werden musste.

Auf das damals Erlebte „würde jeder Schiedsrichter gern verzichten", schildert der fast 77-jährige nun in Bad Saarow beheimatete einstige Präsident des Brandenburgischen Fußball-Verbandes den einzigen Spielabbruch in der Geschichte der DDR-Oberliga.

Die Ex-Oberliga- und die Meuselwitzer Schiedsrichter vor dem Spiel, das traditionell remis endete. (Foto: Manfred Malinka)

In der 83. Minute des Punktspiels der höchsten Spielklasse war der WM-Schiedsrichter von 1986 und 1990 gezwungen, das Spiel vorzeitig zu beenden.

Beim Stand von 1:0 für Jena hatte Kirschen einen Freistoß für die Sachsen verhängt, ihn aber wegen des Mauerabstandes noch nicht zur Ausführung freigegeben. Hinter seinem Rücken führte der Oberliga-Neuling den Freistoß aus und schoss ein Tor.

„Ich musste das Tor aberkennen. Das war der Punkt, an dem einige Zuschauer ausgerastet sind", erinnert sich der heutige Ehrenpräsident des Landesverbandes. Bierdosen, Feuerzeuge und sogar Steine flogen auf das Spielfeld des Georg-Schwarz-Sportparks.

Der Frankfurter wollte das Spiel immer wieder fortsetzen, doch das Geschehen auf den Rängen beruhigte sich nicht. Auch die Spieler mussten geschützt werden, Kirschen schickte sie in die Kabinen und brach das Spiel dann ab.

Die Sicherheit unter den 5500 Besuchern war nicht mehr gewährleistet, „die neue Freiheit hatten einige Unverbesserliche deutlich missverstanden", ärgert sich der 251-malige Oberliga-Referee noch heute. Regeltechnisch gab es an der Entscheidung nichts zu deuteln und „ich würde heute genau wieder so entscheiden", weiß der gebürtige Chemnitzer. Sogar die Reifen seines PKW Lada waren damals zerstochen worden.

Seit 1979 ist das Schiedsrichtertreffen Tradition. Nach dem Fußballkick gegen die ZFC-Schiedsrichter, der 4:4 endete, rundeten eine Fahrt mit der Kohlebahn ins Revier und ein stimmungsvoller Abend im Weingut Würschwitz das Wochenende ab, dass im ZFC und im Förderverein Kinder- und Jugendfußball Gera gute Unterstützer fand.

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