Uli Göhr und das Oldie-Turnier
Der Jenaer Teambetreuer erinnert sich an Paolo Rossi und Olympioniken-Mannschaft
Von Jens Lohse
Uli Göhr und das Geraer Oldie-Turnier gehören irgendwie zusammen. Und so verwundert es kaum, dass sich der 69jährige Jenaer auch am 13. Januar in der Panndorfhalle wieder für das Team des Pokalverteidigers FC Carl Zeiss Jena verantwortlich zeichnet. Seit 1999 ist er ununterbrochen in Gera dabei, war 15-mal als Spieler aktiv und fungiert nun zum bereits achten Mal als Betreuer.

Mit dem Fußball in der Elsterstadt verbindet ihn noch mehr. Mit dem FC Carl Zeiss Jena, für den er 51 Oberligaspiele bestritt, in denen er vier Tore erzielte, wurde er 1974 FDGB-Pokalsieger in der DDR und kam in neun Europapokal-Partien zum Einsatz. Im November 1978 heuerte er beim damaligen DDR-Ligisten Wismut Gera an. Dort blieb der Ehemann der einstigen 100-m-Weltrekordlerin Marlies Göhr als Abwehrchef und Freistoßspezialist bis zum Ende der Saison 19894/85.

Später kehrte er nach Gera zurück. Der Zwötzener TSV-Präsident Peter Harthaus holte ihn Ende der 1990er-Jahre an die Weiße Elster. Der Aufstieg in die Thüringenliga blieb Göhr mit seiner Mannschaft allerdings verwehrt. Als das Geraer Oldie-Turnier 1999 von Peter Harthaus aus der Taufe gehoben wurde, da war Uli Göhr in die Organisation eingebunden.

Die Premierenauflage entschied der 1. FC Lok Leipzig im Finale gegen den FC Rot-Weiß Erfurt für sich. Bayer Leverkusen landete auf Rang drei. Zwei Tage später gab es ein Freizeitturnier mit einer Prominenten-Mannschaft, in der mit Kugelstoßer Udo Beyer als Torwart, Hürdensprinter Thomas Munkelt, Handballer Lothar Doering, Fußballer Lothar Kurbjuweit und Sprinterin Marlies Göhr erfolgreiche DDR-Olympioniken standen.

Auch an den Gastauftritt des WM-Torschützenkönigs von 1982, Paolo Rossi in Gera kann sich Uli Göhr erinnern. „2001 war Juventus Turin mit dabei. Paolo Rossi kam aber nicht mit der restlichen Mannschaft nach Gera, sondern wurde direkt vom Dresdner Flughafen in die Panndorfhalle chauffiert. Das erste Spiel verpasste er noch wegen des herrschenden Nebels. Dann stand er auf dem Parkett. Als aber feststand, dass Juventus das Halbfinale verpassen würde, machte er es sich im VIP-Raum bequem", so Göhr schmunzelnd.


„Das Turnier in Gera ist schon eine tolle Sache. Die Halle ist voll. Die Zuschauer sind begeistert. Der Zeitpunkt passt. Auch viele Jenaer Fußball-Anhänger haben sich den 13. Januar schon wieder dick im Kalender angestrichen. In Jena hat man es leider nie geschafft, ein solches Turnier auf die Beine zu stellen", wundert sich der einstige Abwehrspieler.

Personell aus dem Vollen schöpfen kann Uli Göhr mit seinem Team am 13. Januar nicht. Dem 69jährigen fehlt manch sportliche Alternative. „Das ist nicht mit unserer Zeit zu vergleichen. Früher kamen wir alle aus Jena. Heute kicken die Profis eine Saison hier und eine Saison da. Da fühlt sich kaum einer als Jenaer", so Göhr.

Dementsprechend schwierig ist es, eine Mannschaft zusammenzustellen. Verzichten müssen die Zeiss-Kicker auf Henning Bürger und auf Torsten Ziegner, der als Drittliga-Trainer des MSV Duisburg am Sonnabend nach dem Geraer Turnier beim 1. FC Saarbrücken anzutreten hat. Auch Ex-Nationalspieler Bernd Schneider - Vizeweltmeister von 2002, der neben 81 Länderspielen auch zu 296 Bundesliga-Einsätzen für Eintracht Frankfurt und Bayer 04 Leverkusen kam - ist diesmal nicht dabei, weil er an einer Bänderverletzung laboriert.

Im Aufgebot stehen Hendryk Lihsa, Krzysztof Kowalik, Rene Klingbeil, Carsten Sträßer, Alexander Maul, Frank Berger, Miro Jovic und Christian Reimann. Christian Fröhlich, der am Folgetag mit Dynamo Dresden in Senftenberg kickt, Stefan Treitl und Jonas König stehen im Notfall bereit.

Das Ziel der Jenaer, die mit sechs Turniersiegen in Gera Rekordgewinner sind, ist klar. „Wir wollen wieder ins Halbfinale. Das sind wir den Zuschauern in der Halle, dem Turnier und dessen rührigen Organisatoren schuldig", so Uli Göhr. „Mittwochs wird bis dahin weiter fleißig trainiert. Über die Feiertage muss dann jeder selbst auf seien Fitness achten. Nicht das dann jemand beim Turnier blau anläuft", warnt der 69jährige.

Tickets gibt es weiterhin unter www.ticketshop-thueringen.de sowie in den Geraer VVK-Stellen Sport-Shop-Winkler (Markt), Gera-Information, Pressehaus Gera sowie den ARAL-Tankstellen Lusan und Siemensstraße.

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